„Sobald eine Frau dem Teufel gehört und in seinen Diensten mit zauberischen Mitteln Unheil stiftet, ist sie eine Hexe oder Hägsche. Althochdeutsch wird sie Hagzisse, altniederdeutsch Hagedisse genannt. Hans Peter Dürr nennt sie Hagazussa, „die auf dem Zaun zwischen Wildnis und Zivilisation Sitzende“. Die Hagedissen waren wohl Priesterinnen des „Heiligen Hags“ oder Idisen, vielleicht sogar den Walküren verwandte Waldgöttinnen. Da der altgermanische Glaube nach der Christianisierung weiterlebte, wurden alte Frauen, die die überlieferten Bräuche – alte Zauber-, Heil- und Weihesprüche – bewahrten und ausübten, der Zauberei und der Buhlschaft mit dem Teufel verdächtigt. Vermeintliche Hexen, aber auch männliche Zauberer, wurden vom Mittelalter bis ins späte 17. Jh. verfolgt, angeklagt und in Schauprozessen verurteilt.