Schlangenstuhl
Sich überdeckende und sich kreuzende Figuren besitzen in der volkstümlichen Vorstellungswelt oft zauberische Kräfte. Magisches Analogiedenken schreibt der Form, durch Endlosigkeit völlig geschlossen, die Wirkung einer abwehrenden, hemmenden Zauberkraft zu. Amulettartige Zeichen wie Knoten, Schlingen, Netzwerk, Zopfmuster‚ Flechtwerk etc. sind zentrale Paradeformen heidnischen Denkens.
Die Schlange gilt als geheimnisumwittert, zwiespältig gefährlich, aber durch ihr Wissen auch anziehend. Wird entgegen den heidnischen Vorstellungen, wo sie als heilige Hausschlange gefüttert und als Glücksbringer verehrt wurde, im christlichen Sinne als Paradiesschlange mit dem Bösen gleichgesetzt.
Die christlichen Religionen habe es nicht gern gesehen, wenn die Bauern bis tief ins 19. Jahrhundert diese Motive den katholischen Symbolen des Herzens und des Pelikans vorgezogen haben.