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Das Kriegsgeschehen 1939-1945 in Mühlacker

 Autor: Woerner, Richard  Kategorie: im Museum einsehbar  Herausgeber/Verlag: R. Woerner, Bürgermeister a.D.  Seiten: 47  Sprache: deutsch  Tags: Umgebung |
 Beschreibung:

Vorwort:

Von berufener Stelle wird die Forderung erhoben, das örtliche Kriegsgeschehen schriftlich festzulegen, ehe die Erinnerungen verblassen oder sich verschieben.
So habe ich mich entschlossen, mein amtliches Wissen darüber aufzuzeichnen, das auch für spätere Generationen das Schicksal unserer Stadt festhält. Es ist schon manchmal bedauert worden, daß von den Kriegshandlungen, die Mühlacker früher erlebt hat, Bauernkrieg, Dreißig-jähriger Krieg, Franzoseneinfälle, ja nicht einmal 1870-71 kaum etwas örtliches überliefert ist. Die Geschehnisse des ersten Weltkrieges dagegen sind in unserem Ortsbuch liebevoll geschildert.

Viel härter trifft uns der zweite Weltkrieg.

Darüber birgt das Archiv des Rathauses zwei wertvolle Dokumente. Es sind dies: Das Tagebuch des Bürgermeisters in seiner Eigenschaft als örtlicher Luftschutzleiter in der Kriegszeit, das eine, das zweite ist das Tagebuch des militärischen Warnkommandos, das aus Anlaß der am 23. Februar 1945 erfolgten Zerstörung der Stadt Pforzheim nach Mühlacker verlegt und in den Räumen der Befehlsstelle des örtlichen Luftschutzleiters der Stadt Mühlacker untergebracht worden ist.
Das Tagebuch des örtlichen Luftschutzleiters wurde von Studiendirektor Linder bis zu dem Tage seiner Einberufung zum Heere geführt, dann von Oberlehrer Herrmann und seinem Stellvertreter, Polizeileutnant Freitag, hernach von dem Geschäftsführer des damaligen Reichsluftschutzbundes. Es erhebt Anspruch auf unbedingte Glaubwürdigkeit, sind doch alle Einträge von mir selbst täglich nachgeprüft worden. Von meiner Hand stammen auch die Ergänzungen, die ich für notwendig hielt. Das Tagebuch des militärischen Warnkommandos, das vom 2. März 1945 an eingesetzt ist, enthält die lückenlose Wiedergabe aller telefonischen Meldungen über den ganzen Verlauf des Luftkrieges im Raume Südwestdeutschland, die hier durchkamen. In diesem Tagebuch fehlt keine Minute.
Pfarrer Rieger hat in der Ortschronik des Museums seine Erinnerungen an die letzten Tage des Krieges aufgezeichnet, auch hat mir mein Freund und langjähriger, früherer Mitarbeiter Franz Umbach die notwendigen Feststellungen über den Verlauf der militärischen Operationen des Verteidigungskrieges um Mühlacker verschafft, die es ermöglichen, sich überhaupt ein Bild über den Hergang zu machen.

Das sind neben der Erinnerung meine schriftlichen Quellen.


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